Projekte
future vision wohnpaste – Kunst am Körper
Das pharmazeutische Produkt verdichtet die Idee des Wohnens im Sinne einer Annäherung ans Immaterielle, denn das Auftragen einer bloßen Creme genügt: „Sie intensiviert die Wahrnehmung des Wohnverhaltens und unterstützt die Reflexion von Wohnbedürfnissen.“ Die lapidare Beschreibung folgt streng dem üblichen Beipackzettel eines Medikaments, allein die Glückwünsche am Beginn fallen auf: „Wir gratulieren Ihnen! / Sie haben sich für future vision-wohnpaste entschieden – ein Wohnprodukt der …-Gestaltung. Wir forschen über Architektur und Alltag und bauen Kommunika-tions- und Handlungsräume. / Vielleicht haben Sie sich manchmal gefragt, wie Sie auf Ihre Wohnsituation einwirken können. Die future vision-wohnpaste wird Sie dabei unterstützen.“ So sehr sich die wohnpaste von der Architektur im unmittelbaren Sinn entfernt, so sehr spielt sie andererseits mit einem klassischen architektonischen Topos, dem
der Bekleidung respektive der Haut.
Verblüffend bei diesem Konzept ist, dass allein die einfache, gewissermaßen unsichtbare Behandlung der körpereigenen Haut genügt, um eine Veränderung der Wohnumwelt zu erreichen. Die Komplexität des Produkts zeigt sich besonders bei den Fragen, die es aufwirft. Denn was bedeutet Wohnen eigentlich oder wie entsteht ein bestimmtes Wohngefühl in einer spezifischen Umgebung? Wie verändert das Produkt die Wahrnehmung? Welche magische Wirkung muss von der wohnpaste ausgehen, um eine solche Veränderung zu bewirken? Solche und ähnliche Fragen verweisen letztlich auf die Architektur, sodass sich der Kreis wieder schließt. Auch auf Nebenwirkungen wird hingewiesen: „Der veränderte Blick auf eigene und andere Wohnsituationen kann vorübergehend leichte Irritationen oder Überraschungen verursachen.“
Verblüffend bei diesem Konzept ist, dass allein die einfache, gewissermaßen unsichtbare Behandlung der körpereigenen Haut genügt, um eine Veränderung der Wohnumwelt zu erreichen. Die Komplexität des Produkts zeigt sich besonders bei den Fragen, die es aufwirft. Denn was bedeutet Wohnen eigentlich oder wie entsteht ein bestimmtes Wohngefühl in einer spezifischen Umgebung? Wie verändert das Produkt die Wahrnehmung? Welche magische Wirkung muss von der wohnpaste ausgehen, um eine solche Veränderung zu bewirken? Solche und ähnliche Fragen verweisen letztlich auf die Architektur, sodass sich der Kreis wieder schließt. Auch auf Nebenwirkungen wird hingewiesen: „Der veränderte Blick auf eigene und andere Wohnsituationen kann vorübergehend leichte Irritationen oder Überraschungen verursachen.“
Preisgericht, Linz 2000